Solarthermie optimieren

Zwei von drei Solarthermieanlagen schöpfen ihr Potenzial nicht aus und sollten optimiert werden. Einige Anlagen stehen sogar still, ohne dass es die Betreiber merken. Wie ist das bei Ihrer Anlage? Mit unseren Tipps erfahren Sie Schritt für Schritt, wie sich Solarthermie optimieren lässt.

ModernisierungsCheck: Solaranlage prüfen

Finden Sie heraus, ob sich eine Solarthermieanlage für Ihr Gebäude lohnt – und was Sie sonst noch für weniger Kosten und mehr Komfort tun können:

Bitte halten Sie Ihre Heizkostenabrechnung bereit.

Die wichtigsten Fakten im Überblick

  • Solarthermie kann in zwei von drei Fällen optimiert werden
  • Erträge und Heizenergieverbrauch per Monitoring kontrollieren
  • Top-Tipp: Zusammenspiel von Heizung und Solarthermie besser regeln

Die schlechte Nachricht: Fünf bis sieben Prozent aller Solarthermieanlagen in Deutschland funktionieren überhaupt nicht. Mindestens zwei Drittel aller Anlagen sollten optimiert werden. Das zeigen Untersuchungen von co2online und eine Studie der Verbraucherzentrale Energieberatung (PDF).

Die gute Nachricht: Als Hausbesitzer haben Sie es selbst in der Hand, ob Ihre Solarthermieanlage die gewünschten Erträge liefert und sich entsprechend Ihrer Erwartungen rechnet. Zwar lässt sich nicht jede Anlage optimieren, aber in den meisten Fällen ist das nicht schwer – und es sind keine großen Investitionen notwendig. Denn Solarthermie optimieren ist meist das Drehen an kleinen Stellschrauben, was weder viel Zeit noch viel Geld kostet.

Monitoring für Solarthermie: Kontrollieren Sie Ihre Erträge

Damit Sie einschätzen können, wie gut Ihre Solarthermieanlage läuft, sollten Sie Ihre Verbräuche und Erträge kontrollieren.

  1. Erfassen Sie regelmäßig Ihren Heizenergieverbrauch, beispielsweise indem Sie den Gaszählerstand ablesen oder die Liefermengen für Heizöl oder Holzpellets notieren.
  2. Messen Sie regelmäßig, wie viel Energie die Solarkollektoren sammeln. Am besten mit einem Wärmemengenzähler. Falls Sie noch keinen Wärmemengenzähler haben, können Sie diesen nachträglich installieren lassen. Ein Zähler kostet ab 150 Euro; dazu kommen die Einbaukosten. Auch ohne Wärmemengenzähler lässt sich der Erfolg Ihrer Anlage prüfen, wenn auch nicht ganzjährig und weniger genau – zum Beispiel mit der sommerlichen Erfolgskontrolle im Energiesparkonto.

Das Energiesparkonto ist ein kostenloses Online-Portal, mit dem Sie unter anderem Ihren Strom- und Heizenergieverbrauch und die Erträge von Solarthermie- und Photovoltaikanlagen auswerten können. Durch ein Benchmark-System erfahren Sie, ob die Solarkollektoren gute Erträge liefern. Zudem sehen Sie, ob durch die Solarerträge der Anlage Ihr Heizenergieverbrauch und damit Ihre Heizkosten sinken. Anders gesagt: Das Energiesparkonto zeigt Ihnen, ob Ihre Anlage gut läuft oder ob Sie Möglichkeiten zum Optimieren haben. Auch Fehlfunktionen der Anlage werden durch Monitoring aufgedeckt.

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Erfahrungsbericht Praxistesterin Anja Kucharzik – Monitoring deckt Fehler bei Solarthermie auf

„Unser Monitoring zeigte, dass wir nach dem Einbau der Solarthermieanlage einen höheren Gasverbrauch hatten als vorher. Aber gerade im Winter weiß man ja nicht auf den ersten Blick, woran das liegt. Es könnte ja auch sein, dass es einfach kälter ist als im Vorjahr. Jedenfalls war mehrmals ein Monteur zur Nachkontrolle der Anlage da. Und schließlich wurde festgestellt, dass etwas mit der Solarpumpe nicht stimmte; bis zu dem Zeitpunkt hatte die Solaranlage noch keinen Liter warmes Wasser an den Speicher geliefert. Das ist natürlich ärgerlich. Aber umso besser, dass wir den Fehler durch unser Monitoring bemerkt haben.“

Solarwärme-Check: Lassen Sie Ihre Anlage prüfen

Leider gibt es bei vielen bestehenden Solarthermieanlagen kleinere oder größere Installationsmängel: von falsch angebrachten Temperaturfühlern über fehlende oder nicht funktionierende Schwerkraftbremsen bis zu mangelhafter Dämmung. Lassen Sie Ihre Solarthermieanlage deshalb zumindest einmal von einem unabhängigen Experten prüfen – so stellen Sie sicher, dass Ihre Anlage einwandfrei funktioniert. Und Sie erfahren, welche Möglichkeiten zum Optimieren Sie haben. Danach können Sie mit dem regelmäßigen Monitoring Ihre Anlage dauerhaft überwachen.

Für die einmalige Prüfung durch einen unabhängigen Experten bietet die Verbraucherzentrale Energieberatung Hausbesitzern den sogenannten Solarwärme-Check an. Dabei prüft ein Energieberater die gesamte Solarthermie-Installation sowie alle Einstellungen der Anlage und misst den solaren Ertrag. Anschließend erhalten Sie als Hausbesitzer einen Kurzbericht. Der Bericht zeigt, was an der Anlage gut funktioniert und wo die Schwachstellen liegen. Außerdem erhalten Sie konkrete Tipps, wie die Solarthermieanlage optimiert werden kann. Der Solarwärme-Check kostet dank einer Förderung nur 30 Euro; für einkommensschwache Haushalte ist er kostenfrei.

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Vervollständigen Sie die Unterlagen zu Ihrer Solarthermieanlage

Vielen Hausbesitzern fehlen wichtige Unterlagen zur Dokumentation ihrer Solarthermieanlage – oder die Unterlagen sind nicht vollständig. Das macht die Kontrolle und Wartung der Anlage schwieriger. Prüfen Sie deshalb, ob Ihnen alle Unterlagen vorliegen und fordern Sie diese gegebenenfalls bei der Installationsfirma an. Dokumentiert sein sollten beispielsweise Einstellwerte wie die Ein- und Ausschaltdifferenz der Solarpumpe, der Volumenstrom und der Vordruck am Ausdehnungsgefäß. Zu den wichtigen Solarthermie-Unterlagen gehören:

  • das Übergabeprotokoll,
  • ein Schema der Solarthermieanlage,
  • Datenblätter mit Einstellwerten,
  • Bedienungsanleitungen.

Regelmäßige Wartung Ihrer Solarthermieanlage

Lassen Sie Ihre Solarthermieanlage einmal im Jahr inspizieren und alle drei bis fünf Jahre warten. So stellen Sie sicher, dass die Anlage optimal läuft. Das ist umso wichtiger, wenn Sie keinen Wärmemengenzähler für das Monitoring eingebaut haben. Bei Inspektion und Wartung …

  • prüft der Handwerker zum Beispiel die Solarflüssigkeit und tauscht diese bei Bedarf aus.
  • Er entlüftet die Anlage,
  • optimiert den Betriebsdruck und den Volumenstrom,
  • testet die Funktion der Solarpumpe,
  • installiert Firmware-Updates für den Solarregler und
  • macht eine Betriebskontrolle.

Außerdem kann Ihnen der Handwerker beim Optimieren der Solarthermie-Regelung helfen.

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Schalten Sie Ihre Heizung im Sommer aus

Solarthermieanlagen sollten in den Sommermonaten den gesamten Warmwasserbedarf eines Haushalts decken. Schalten Sie deshalb im Sommer Ihren Heizkessel aus. So vermeiden Sie, dass die Heizung Ihr Warmwasser unnötigerweise automatisch nachheizt. Durch den einfachen Trick können Sie nicht nur Ihren Brennstoffverbrauch senken. Sie sparen zusätzlich den Betriebsstrom für den Kessel. Sollte Ihre Anlage im Sommer nicht ausreichend Warmwasser liefern, können Sie die Heizung jederzeit per Hand einschalten.

Achtung: Falls das mangelnde warme Wasser im Sommer nicht auf eine Schlechtwetterperiode zurückzuführen ist, wäre dies auch ein Zeichen dafür, dass die Solarthermieanlage optimiert werden sollte. Das kostenlose Energiesparkonto hilft Ihnen bei der sommerlichen Erfolgskontrolle Ihrer Solarthermieanlage.

Erfahrungsbericht Praxistester Thomas Funcke – Sommer ohne Heizung bringt deutliche Einsparung

„Ich bin davon ausgegangen, dass ich den Kessel im Sommer nicht extra abschalten muss, sondern die Anlage das selbst regelt. Aber durch die eingestellten Parameter fand eine Nachheizung des Warmwassers statt, die wir gar nicht brauchten. Im letzten Sommer hab ich den Kessel dann ausgeschaltet – und es hat gut funktioniert. Unser Wasser wurde nur mit Sonnenenergie erwärmt. Durch das Abschalten des Kessels haben wir laut Energiesparkonto zwischen Juni und August 675 Kilowattstunden im Vergleich zum Vorjahr gespart.“

Regelung Ihrer Solarthermieanlage optimieren

Die Regelung Ihrer Solarthermieanlage sollte so eingestellt werden, dass sie zu Ihren Nutzungsgewohnheiten und zum Standort Ihrer Anlage passt. Fast immer gibt es für Hausbesitzer Möglichkeiten zum Optimieren – entweder bei der Solarthermieanlage selbst oder beim Zusammenspiel zwischen Heizung und Solarthermie. Die Einstellungen sollten Sie am besten gemeinsam mit Ihrem Handwerker vornehmen; zum Beispiel im Rahmen einer Inspektion oder Wartung.

Vor allem wenn Sie Solarthermie zur Heizungsunterstützung haben, müssen Sie beim Optimieren der Regelung die Jahreszeiten beachten. Während es im Winter und in den Übergangszeiten im Frühjahr und Herbst darum geht, möglichst jede Kilowattstunde Sonnenenergie aus der Anlage herauszuholen, besteht im Sommer ein Überangebot an Energie, das kreativ genutzt werden sollte.

1. Nachheizzeiten des Speichers optimieren

Sie wünschen sich hohe solare Erträge und eine optimale Anlageneffizienz? Dann müssen Solarthermie und Heizung gut zusammenarbeiten. Dafür können Sie die die Anlage zum Beispiel so einstellen, dass die Heizung den Warmwasserspeicher nicht schon morgens aufheizt. So gibt es tagsüber mehr Platz im Solarspeicher, um die Erträge der Kollektoren aufzunehmen. Die Heizung sollte erst dann dazu heizen, wenn die Solarthermie nicht genug Wärme liefern kann.

Carsten Mönkemeyer vor der neuen Heizanlage mit Solarthermie.

Erfahrungsbericht Praxistester Carsten Mönkemeyer – Optimierung bringt mehr Ertrag

„Der Energieberater der Verbraucherzentrale hat mir empfohlen, die Einstellungen der Warmwasserbereitung zu ändern. Der Heizkessel sollte das Wasser nicht schon morgens um 6 Uhr aufheizen, sondern besser am späteren Nachmittag. So hat die Solarthermieanlage den ganzen Tag über die Möglichkeit, Wärme zu erzeugen. Falls die Sonnenenergie nicht ausreicht, kann dann die Gasheizung am Nachmittag nachheizen. Wird der Speicher hingegen schon am Morgen teilweise von der Heizung aufgeheizt, kann er für diesen Teil keine Sonnenenergie mehr aufnehmen. Vor allem an heißen Tagen können dadurch Erträge verloren gehen.“

2. Warmwasserzirkulation optimieren

In einem Ein- oder Zweifamilienhaus ist eigentlich keine Warmwasserzirkulation notwendig. Die Warmwasserzirkulation zu optimieren bedeutet deshalb, sie außer Betrieb zu nehmen. So werden Zirkulationsverluste vermieden und der Strom der Zirkulationspumpe wird gespart. Wenn Sie aus Komfortgründen nicht auf die Warmwasserzirkulation verzichten wollen, sollten Sie die Zeiten der Warmwasserzirkulation optimieren. Das heißt: Die Zeiten der Zirkulation sollten so reduziert werden, dass die Zirkulationspumpe nur läuft, wenn tatsächlicher Bedarf besteht. So können Sie die Verluste minimieren.

3. Warmwassertemperatur optimieren

Eine geringere Warmwassertemperatur erhöht in der Regel die Effizienz Ihrer Solarthermieanlage. Denn dann kann die Anlage mehr Wasser erwärmen, ohne dass die Heizanlage nachheizen muss. Für den täglichen Gebrauch genügen in der Regel Warmwassertemperaturen von ungefähr 38° Celsius zum Duschen und 45° Celsius in der Küche. Wenn Ihr Trinkwasser nach dem Durchlauferhitzerprinzip erwärmt wird – zum Beispiel mit einer Frischwasserstation – können Sie diese Temperaturen bedenkenlos einstellen. Wird Ihr Wasser dagegen im Speicher erwärmt, sollten Sie zunächst mit einem Experten über Legionellen reden, ehe Sie die Warmwassertemperatur senken.

4. Vorlauftemperatur der Heizung optimieren

Für Solarthermie zur Heizungsunterstützung gilt: Je niedriger die Vorlauftemperatur der Heizung ist, desto mehr kann die Solarthermieanlage leisten. Denn bei einer geringen Vorlauftemperatur erwärmt die Solarthermie einen vergleichsweise höheren Anteil des Heizungswassers. Das ist auch der Grund dafür, dass Solarthermie besonders gut mit Fußboden- oder Flächenheizungen harmoniert, die mit niedrigen Vorlauftemperaturen arbeiten. Einige technisch versierte Praxistester haben die Vorlauftemperatur selbst solange optimiert, bis sie für ihre Bedürfnisse, die Anlage und das Haus passend war. Das hat zwar einige Zeit gedauert, weil die Einstellungen für alle Jahreszeiten optimiert werden müssen – aber es lohnt sich.

Christoph Kniehase auf seinem Balkob. Darüber befinden sich die Solarthermiekollektoren.

Erfahrungsbericht Praxistester Christoph Kniehase – Optimale Vorlauftemperatur für mehr Effizienz

„Als es im Winter richtig kalt war, habe ich über ein paar Wochen hinweg die Heizkurve angepasst und die Vorlauftemperatur immer weiter gesenkt. An den kältesten Tagen, bei minus 17° Celsius, liegt die Vorlauftemperatur jetzt bei 42 bis 45° Celsius. Wenn es wärmer ist, genügen 33° Celsius. Das heißt: Wenn die Sonne auch nur ein bisschen scheint, kann die Solarthermieanlage die Heizung sehr schnell unterstützen.“

5. Temperatur des Solarspeichers optimieren

Die Temperatur des Solarspeichers optimieren heißt, die maximal mögliche Speichertemperatur einzustellen. Denn bei einer höheren Maximaltemperatur ist im Solarspeicher mehr Platz für die solaren Erträge der Kollektoren. Es kann mehr Sonnenenergie gesammelt und genutzt werden. Die Anlage läuft effizienter und geht seltener in Stagnation. Bei manchen Speichern beträgt diese Maximaltemperatur beispielsweise 95° Celsius.

Achtung: Falls das Wasser in Ihrer Region besonders kalkhaltig ist, sollten Sie sich in jedem Fall mit Ihrem Handwerker abstimmen. Denn bei höheren Wassertemperaturen fällt Kalk verstärkt aus und setzt sich an Wärmetauschern und am Boden des Speichers ab. Das hätte eine schlechtere Wärmeübertragung an den Wärmetauschern und eine schnellere Korrosion des Speichers zur Folge.

6. Ein- und Ausschaltdifferenz der Solarpumpe optimieren

Lassen Sie von Ihrem Handwerker die sogenannte Ein- und Ausschaltdifferenz der Solarpumpe prüfen und optimieren. Die Werte geben an, bei welchem Temperaturunterschied zwischen Speicher und Kollektor sich die Solarpumpe ein- beziehungswiese ausschaltet. Sind die Differenzen zu groß, verschenken Sie solare Erträge. Sind die Differenzen zu klein gewählt, verbraucht die Solarpumpe unnötig viel Strom.

Solarpumpe optimieren

Mit welcher Solarpumpe ist Ihre Anlage ausgestattet? Nur etwa jede zehnte Solarthermieanlage ist mit einer Hocheffizienzpumpe ausgestattet. Eine solche Hocheffizienzpumpe verbraucht deutlich weniger Strom als herkömmliche Solarpumpen. Prüfen Sie deshalb, ob Sie an dieser Stelle optimieren können und sich ein Austausch für Sie lohnt.

Solarthermie-Dämmung prüfen und optimieren

Viele Solarthermie-Besitzer verschenken Energie und Geld, weil ihre Anlage nicht ausreichend gedämmt ist. Speicheranschlüsse, Rohrleitungen, Armarturen, Solarpumpen – überall, wo solare Wärme fließt, sollte es auch eine Dämmung geben. Andernfalls geht die Solarenergie, die von den Kollektoren gesammelt wurde, einfach so wieder verloren.

Dabei ist das Optimieren der Solarthermie-Dämmung ganz einfach: Nehmen Sie Ihre Anlage und alle Leitungen genau unter die Lupe und suchen sie nach Stellen, die nur unzureichend gedämmt sind. Auch die Dämmung der Solarleitung auf dem Dach kann durch Wettereinflüsse oder Tiere beschädigt sein. Entweder Sie informieren anschließend Ihren Handwerker – oder Sie optimieren die Dämmung selbst. Achten Sie dabei unbedingt darauf, dass Sie hitzebeständiges Dämmmaterial verwenden. Im Solarkreis können Temperaturen von mehr als 100° Celsius entstehen. Das Dämmmaterial sollte deshalb zur Sicherheit bis zu 130° Celsius aushalten.

Vermeiden Sie eine Verschattung der Kollektoren

Wenn die Installation Ihrer Solarthermieanlage schon einige Jahre her ist, sollten Sie prüfen, ob die Solarkollektoren inzwischen durch Bäume oder Sträucher verschattet werden. Dies kann besonders in der Übergangszeit der Fall sein, wenn die Sonne etwas tiefer steht. Damit die Kollektoren optimale Erträge erzielen, sollte die Sonne direkt einstrahlen. Wenn Schatten auf die Kollektoren fällt, verringert sich der Ertrag: Zehn Prozent Verschattung bedeuten etwa zehn Prozent weniger Ertrag.

Kollektoren reinigen und Ertrag optimieren

Solarkollektoren müssen nur selten per Hand gereinigt werden. Meist halten Regen und Wind die Kollektoren sauber. Dennoch kann ein sinkender Solarertrag auch mit verschmutzten Sonnenkollektoren zusammenhängen – dann hilft ein Solarthermie-Putz, den Ertrag zu optimieren. Die Reinigung können Sie ganz einfach selbst übernehmen. Hauptsache, Sie verwenden dabei keine aggressiven chemischen Reinigungsmittel oder spitzen Gegenstände, sondern einfaches Regenwasser und einen weichen Lappen oder Besen.

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Spülmaschine und Waschmaschine ans Warmwasser anschließen

Die meisten modernen Spül- und Waschmaschinen lassen sich ans warme Wasser anschließen. Prüfen Sie, ob das auch bei Ihnen funktioniert. Das bringt Ihnen zwei Vorteile:

  1. Sie sparen Strom, weil die Maschinen das Wasser nicht mehr selbst erwärmen müssen.
  2. Sie nutzen Ihre Solarthermieanlage effizienter und können den solaren Ertrag steigern. Vor allem im Sommer, wenn die Kollektoren viel Solarenergie sammeln, kann es passieren, dass der Speicher oft voll ist und die Anlage in Stagnation geht. Wenn Sie Waschmaschine und Spülmaschine ans warme Wasser anschließen, wird häufiger Warmwasser aus dem Speicher entnommen – und es ist wieder mehr Platz im Speicher für neue Erträge.

Neigungswinkel der Kollektoren durch eine Aufständerung optimieren

Ihre Solarthermieanlage geht im Sommer sehr oft in Stagnation? Dann können Sie eventuell den Neigungswinkel Ihrer Kollektoren optimieren. Im Sommer erreicht die Sonne ihren Höchststand am Himmel. Wenn Sie die Kollektoren steiler aufstellen, reduzieren Sie den sommerlichen Solarüberschuss und schützen Ihre Anlage vor zu häufiger Stagnation. Gleichzeitig verbessern Sie den Einstrahlwinkel in der Übergangszeit, denn dann steht die Sonne tiefer – und optimieren so im Frühjahr und Herbst Ihre solaren Erträge. Für das Optimieren des Neigungswinkels müssen die Kollektoren aufgeständert werden.

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Sommerliche Solarthermie-Überschüsse optimal nutzen

Viele Solarthermieanlagen sammeln im Sommer mehr Energie, als benötigt wird. Besonders bei Solarthermieanlagen für Heizung und Warmwasser gibt es sommerliche Solar-Überschüsse, weil Hausbesitzer im Sommer kaum oder keine Heizenergie brauchen.

Dieser Umstand führt im Hochsommer bei vielen Anlagen zu einem chronisch vollen Speicher – und dazu, dass die Anlage oft in Stagnation geht. Solarthermie-Nutzer haben einige Möglichkeiten, die Betriebszeiten ihrer Anlage im Sommer zu verlängern und damit höhere solare Erträge zu erzielen:

  1. Schließen Sie die Spülmaschine und Waschmaschine ans Warmwasser an, wenn die Geräte dafür geeignet sind.
  2. Besitzer von Erdwärmepumpen können die überschüssige Wärme in die Erde leiten und dort über Monate speichern. Im Winter kann die Wärmepumpe die gespeicherte Wärme wieder fördern.
  3. Die sommerlichen Solarthermie-Überschüsse können auch zur Kühlung der Wohnräume genutzt werden. Dazu sind sogenannte Adsorptions- oder Absorptionskältemaschinen notwendig. Die Kosten dafür liegen im vierstelligen Bereich.
  4. Im Sommer kann es sinnvoll sein, die Zirkulation länger als eigentlich notwendig laufen zu lassen. Das erhöht den Komfort und senkt den Wasserverbrauch, da heißes Wasser nun immer sofort an der Zapfstelle verfügbar ist. Einziger Haken: Auch die Zirkulationspumpe verbraucht dann wieder mehr Strom.
  5. Wenn es im Haus einen feuchten Keller gibt, kann dieser mit dem sommerlichen Solarüberschuss beheizt werden und so besser trocknen.
  6. In manchen Fällen kann es auch sinnvoll sein, etwas Solarenergie verpuffen zu lassen, damit die Anlage nicht unnötig in Stagnation geht. Dabei wird zum Beispiel nachts Wärme aus dem heißen Speicher in die kalten Kollektoren gepumpt, sodass der Speicher etwas auskühlt und am nächsten Tag wieder Energie aufnehmen kann. Über solche Einstellungen sollten Sie in jedem Fall mit Ihrem Fachmann sprechen.

Autor: Marcus Weber (Freier Redakteur)

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