Kerndämmung in sieben Stunden – besseres Wohnklima für immer

Eigentlich will Dr. Heiko Stemmann nur die Fenster seines Hauses tauschen. Doch dann besucht der Biologe zusammen mit seiner Frau die Bremer Altbautage. Auf der Messe rund um energiesparendes Bauen und Modernisieren spricht das Ehepaar mit einem Fachmann eines ortsansässigen ökologischen Baustoffhandels. Und dann kommt alles ganz anders.

über das Haus:

  • Einfamilienhaus mit 4 Bewohnern
  • Baujahr: 1959
  • Wohnfläche: 110 m2

Dämmung:

Kerndämmung mittels Einblasverfahren
Dämmstoff:
SLS 20
Kosten:ca. 3.500 Euro
Einsparung:ca. 278 Euro / 6.500 kWh pro Jahr

weitere Sanierungsmaßnahmen:

  • Austausch Fenster
  • Einbau eines neuen Gasbrennwertkessel 2018
Stand:August 2018
Profilbild Dämmbotschafter Heiko Stemmann(c) co2online | Alois Müller

Achim, im August 2018. „Wenn Sie Ihre Fenster tauschen, bietet es sich an, auch gleich eine Kerndämmung zu machen.“ – Die Stemmanns sind überrascht. Über eine Dämmung hatte das Ehepaar bisher nicht nachgedacht. Eigentlich sind sie auf der Baumesse „Bremer Altbautage“, um sich über neue Fenster zu informieren. Doch der Fachmann eines örtlichen ökologischen Baustoffhandels erklärt ihnen alles ganz genau. Und je intensiver sich das Ehepaar später mit dem Thema Kerndämmung beschäftigt, desto klarer wird: Eine solche Investition in ihr 1959 erbautes Haus lohnt sich. Dabei geht es nicht nur darum, Heizkosten zu sparen. „Der ökologische Aspekt ist uns wichtig“, erklärt Dr. Heiko Stemmann.

Acht Löcher, sieben Stunden, ein gedämmtes Haus

Eine Kerndämmung ist eine Form der Fassadendämmung, bei der Dämmmaterial in eine Hohlschicht zwischen den Wänden geblasen wird. Familie Stemmann entscheidet sich für den Dämmstoff „SLS 20“ – ein mineralischer Einblasdämmstoff mit sehr guten Dämmeigenschaften. Er besteht hauptsächlich aus Glas und Wasser und ist besonders für die nachträgliche Wärmedämmung von Außenwänden bei Ein- und Mehrfamilienhäusern geeignet.

Für die Dämmmaßnahme werden zuerst mittels eines Blower-Door-Tests die Wände auf eventuelle Lecks untersucht und abgedichtet. Danach bohren die Handwerker acht Löcher mit einem Durchmesser von je fünf Zentimetern. Das Einblasen selbst dauert nur gut sieben Stunden. „Es waren ein paar Undichtigkeiten da“, erinnert sich Stemmann, „aber das war undramatisch“. Weil im Anschluss die Löcher wieder verputzt werden, sieht man dem Haus die Dämmmaßnahme gar nicht an. Die Energiebilanz des Eigenheims hingegen hat sich deutlich verändert.

Besseres Wohnklima, bessere Wärmeverteilung

Rund 6.500 Kilowattstunden Heizenergie spart die Familie jedes Jahr durch die Dämmung, den Tausch der Fenster und den neuen Heizkessel. Das zeigt das Monitoring, das Dr. Heiko Stemmann regelmäßig durchführt. „Ich notiere mir im wöchentlichen Takt den Gas- und Stromverbrauch“, erklärt er. Wann sich das Projekt finanziell rechnen wird, weiß er gar nicht ganz genau. Das ist ihm allerdings auch nicht so wichtig. „Wir bewerten die Maßnahme als durchweg positiv“, resümiert er. „Das Wohnklima und die Wärmeverteilung im Haus sind einfach so viel besser, dass man sich echt wohler fühlt. Wir würden uns definitiv wieder für eine Dämmung entscheiden.“

Kerndämmung: richtig planen

Katrin Ramundt und Dr. Heiko Stemmmann planen die Dämmung ihres Hauses.(c) co2online | Alois Müller

Internet: 100 Seiten, 100 Meinungen

„Man guckt natürlich auch mal ins Internet, aber bei 100 Webseiten gibt es 100 Meinungen. Von daher war meine wichtigste Informationsquelle das persönliche Gespräch mit einem Handwerker.“

Kerndämmung: Umsetzung

Praxistester Katrin Ramundt und Dr. Heiko Stemmann vor ihrem Haus.(c) co2online | Alois Müller

Handwerker des Vertrauens finden

„Meine Empfehlung: Hausbesitzer sollten sich einen ortsansässigen Handwerker ihres Vertrauens suchen. In einem persönlichen Beratungsgespräch vor Ort sollte man das Gefühl bekommen, dass der Handwerker nicht in erster Linie Geld machen will, sondern dass man da etwas macht, was man hinterher nicht bereut. Man muss sich gut beraten fühlen, das ist das A und O. Ich hatte von A bis Z das Gefühl, dass ich mit Leuten zu tun hatte, die wussten, was sie machen. Und die mir auch erklären konnten, warum das gut ist, was sie da machen.“

Kerndämmung: Alltagsfragen

Praxistester im Portät: Katrin Ramundt und Dr. Heiko Stemmann.(c) co2online | Alois Müller

Lohnenswertes Projekt

„Ich bewerte die Dämmung als durchweg positiv, ein lohnenswertes Projekt. Gar nicht unbedingt finanziell, ich weiß gar nicht genau, wann sich das rentieren wird. Aber das Wohnklima und die Wärmeverteilung im Haus sind einfach so viel besser, dass man sich echt wohler fühlt. Und deswegen weiß ich, dass es sich gelohnt hat. Wir würden uns definitiv wieder für eine Dämmung entscheiden.“

Willkommene Nebeneffekte: leiser und kühler!

„Es ist leiser geworden, der Umweltlärm bleibt draußen. Der Schallschutz ist sehr gut. Es ist schon enorm, was die Dämmung und die neuen Fenster an Lärm schlucken. Hinterm Haus bei uns ist ein Sportplatz. Mit geschlossenen Fenstern hören wir da jetzt nichts mehr. Und ein zweiter Pluspunkt: Im Sommer ist es jetzt im Haus kühler als es vorher war.“

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Autor: Clemens Boekholt

Ansprechpartner für PraxisCheck und Heizen mit Holz

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