Hauseigentümer verschenken Sparpotenzial – Klimaschutzziele für Gebäude gefährdet

Bei Ein-/Zweifamilienhäusern steigt Energieeffizienz kaum noch / Neue Datenbank mit über eine Mio. Daten zeigt Trends / Eigentümer sollten nach Sanieren oder Neubau Optimierung nicht vergessen

Berlin, 24. Mai 2019. Die Energieeffizienz von Ein- und Zweifamilienhäusern steigt immer langsamer. Das zeigt eine neue Datenbank (www.wohngebaeude.info), die co2online gemeinsam mit dem Umweltbundesamt entwickelt hat. Zwischen 2002 und 2012 hat die Energieeffizienz demnach kontinuierlich und deutlich zugenommen. Seitdem gibt es jedoch kaum noch Fortschritte – auch bei Mehrfamilienhäusern, aber vor allem bei Ein-/Zweifamilienhäusern.

Einer der Gründe dafür ist laut co2online die fehlende Optimierung der Heizung. „Sparpotenziale durch Sanierung oder Neubau werden verschenkt, wenn anschließend nicht optimiert wird“, sagt co2online-Geschäftsführerin Tanja Loitz. „Eigentümer sollten deswegen den Heizenergieverbrauch regelmäßig prüfen und dann bei Bedarf nachjustieren.“

Sparpotenzial prüfen – auch nach Sanierung und im Neubau

Zum Prüfen des Energieverbrauchs haben Hauseigentümer verschiedene Möglichkeiten:

  • Wer den Verbrauch einmalig prüfen möchte, kann zum Beispiel eine Energieberatung wie die der Verbraucherzentrale oder die kostenlosen EnergiesparChecks von co2online nutzen: https://www.co2online.de/energiesparchecks/.
  • Wer seinen Verbrauch regelmäßig kontrollieren will, sollte mindestens monatlich Zählerstände notieren und auswerten. Das geht zum Beispiel automatisch per Smart Meter oder manuell per Energiesparkonto oder mit Apps wie dem EnergieCheck“.

Datenbank mit mehr als eine Million Gebäudedaten

Das Projekt „Empirische Wohngebäudedaten“ macht die co2online-Datenbank mit über eine Million anonymisierten Datensätzen erstmals öffentlich zugänglich. Experten haben die Daten wissenschaftlich überprüft und aufbereitet. So lassen sich Energieverbrauch und Modernisierungsstand von Wohngebäuden in Deutschland von 2002 bis heute auswerten – für ganz Deutschland und auch für einzelne Bundesländer. Die aufbereiteten Daten und Diagramme gibt es kostenlos auf www.wohngebaeude.info.

Ziele für Klimaschutz in Gefahr – große Unterschiede bei Maßnahmen für mehr Effizienz

Die Datenbank zeigt zwar, dass Sanierungen bei Altbauten und strengere Standards für Neubauten wirken. Die Unterschiede sind aber sehr groß. Das heißt: Einige Sanierungen und Neubauten sind wesentlich besser als andere, besonders bei Ein- und Zweifamilienhäusern. Um die Klimaschutzziele zu erreichen, muss deshalb bei Wohngebäuden mehr getan werden. Denn nur wenn die Energieeffizienz weiter steigt und nicht stagniert, können die CO2-Emissionen wie geplant sinken.

Hinweis für die Redaktionen:

Die beigefügte Infografik (JPG, 0,98 MB) kann mit Quellenangabe („www.wohngebaeude.info“) honorarfrei zur redaktionellen Berichterstattung verwendet werden. Weiteres druckfähiges Bildmaterial gibt es auf www.co2online.de/presse.

Über co2online

Die gemeinnützige co2online GmbH (https://www.co2online.de) setzt sich dafür ein, den klimaschädlichen CO2-Ausstoß zu senken. Seit 2003 helfen die Energie- und Kommunikationsexperten privaten Haushalten, ihren Strom- und Heizenergieverbrauch zu reduzieren. Mit onlinebasierten Informationskampagnen, interaktiven EnergiesparChecks und Praxistests motiviert co2online Verbraucher, mit aktivem Klimaschutz Geld zu sparen. Die Handlungsimpulse, die die Aktionen auslösen, tragen nachweislich zur CO2-Minderung bei. Unterstützt wird co2online dabei von der Europäischen Kommission, dem Bundesumweltministerium sowie einem Netzwerk mit Partnern aus Medien, Wissenschaft und Wirtschaft.